Tagung

Bild und Zeit: Kon-Sequenzen

22. – 23. September 2011
eikones Forum

Bild und Zeit sind vielfältig miteinander verknüpft. Im Moment der Betrachtung gehen Bilder in die Zeit der Wahrnehmung ein und rufen durch ihre visuellen Strukturen spezifische Formen des Zeiterlebnisses hervor. Auch selbst unbewegte Bilder haben so einen «visuellen Rhythmus» zur Kon-Sequenz, in der die visuelle Ordnung und die Zeit der Wahrnehmung zusammentreten. Als Artefakte haben sie aber auch Anteil an einer zeitlichen Entfaltung von Bedeutungen. Ihr Sinn kann als eine Kon-Sequenz neben anderen begriffen werden: Bildlicher Sinn ist Verdichtung verschiedener Sequenzen oder Folgen von Spuren in der Betrachtung; und doch bleibt ihr Sinn stets auch auf andere Sequenzen hin offen. Bilder stellen schließlich aber auch Zeit im Sinne vergangener, historischer Zeiten dar. Dies ist ebenso wenig wie das Bedeuten der Spur jedoch allein von der Vergangenheit her zu verstehen. Denn nur in praktischen Zusammenhängen etabliert sich die Darstellung von Vergangenem in Bildern als deren sichtbare Kon-Sequenz.

Die Tagung «Kon-Sequenzen» möchte die Frage nach «Bild und Zeit» in verschiedenen Diskursen und Disziplinen aufsuchen, um sie mit Bezug auf die Begriffe des visuellen Rhythmus, der Spur und des Dokumentarischen konkret zu entfalten. Es soll dabei die Frage im Zentrum stehen, inwieweit sich spezifische Verknüpfungen von Bild und Zeit als visuelle Kon-Sequenzen innerhalb konkreter Zusammenhänge begreifen lassen.

Konzeption: Graduiertenkolleg «Bild und Zeit»


Programm

Donnerstag, 22. September 2011

13.00 – 13.30Begrüssung und Einführung                                       


Sektion Historizität und dokumentarisches Filmbild

Moderation: Dominique Rudin

13.30 – 14.30Ursula von Keitz: Modi der Vergegenwärtigung            
im aktuellen Dokumentarfilm
14.30 – 15.30Vinzenz Hediger: Das Imaginäre und das
Dokumentarische: Epistemologien des plan
séquence im nicht-fiktionalen Film
15.30 – 16.00Kaffeepause
16.00 – 17.00Christa Blümlinger: Gedächtnistheater
und Zeitmaschinen bei Apichatpong
Weerasethakul: Anmerkungen zu den
Variationen über «Boonmee»
17.00 – 17.30Kaffeepause


Moderation: Nina Lindemeyer

17.30 – 19.00Christoph Girardet, Matthias Müller:                            
Scene Missing – Found Footage im Werk von
Christoph Girardet und Matthias Müller 
19.00 – 19.30Kaffeepause


Moderation: Fabian Grossenbacher

ab 19.30     Sigrid Weigel: Grammatologie der Bilder.          
Überlegungen zu Spur und Zeit des Bildes, im
Anschluss an Benjamin und Derrida

 

Freitag, 23. September 2011
Sektion Visueller Rhythmus


Moderation: Schirin Kretschmann und Sigrid Leyssen

09.45 – 10.00Einführung in die Sektion
10.00 – 11.00Isa Wortelkamp: Ansichten von
Bewegungsräumen – zu den Fotografien der
site specific performances von Trisha Brown
11.00 – 12.00Margarete Vöhringer: Verzeitlichung des
Raumes. Zum Verhältnis von Architektur und            
Physiologie in den 20er Jahren
12.00 – 12.30Kaffeepause 


Moderation: Pirkko Rathgeber

12.30 – 13.30Janina Wellmann: «Die Form des Werdens»:            
Rhythmus als Beobachtungsordnung
13.30 – 15.00Mittagspause


Sektion Spur (der Spuren)

Moderation: Natalie Moser

15.00 – 15.15Einführung in die Sektion                                            
15.15 – 16.15Stephan Kammer: Spuren des Wassers.
Graphien des Flüchtigen (1850 – 1900)
16.15 – 17.15Sulgi Lie: Truffaut, der Enunziator.
Schrift und Bild in «L‘Enfant sauvage»
17.15 – 18.00Kaffeepause


Moderation: Iris Laner

ab 18.00 Georg W. Bertram: Spuren von
Spuren im Bild. Über die Lebendigkeit
von Bildern


Anschliessend: Apéro

Konzeption: Graduiertenkolleg «Bild und Zeit»



Referierende: Georg W. Bertram, Christa Blümlinger, Christoph Girardet, Vinzenz Hediger, Stephan Kammer, Sulgi Lie, Matthias Müller, Margarete Vöhringer, Ursula von Keitz, Sigrid Weigel, Janina Wellmann, Isa Wortelkamp.

Downloads: Kon Sequenzen Programm, Kon Sequenzen Poster

eikones NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel